DIE SPÄTEN JAHRE
Nach seiner aktiven Zeit als Sportler nutzte Helmut Haller seine Bekanntheit und seine Kontakte für soziale Ziele.
LOTTO-BENEFIZ-ELF BADEN-WÜRTTEMBERG
Ehemalige Fußballprofis haben sich hier zusammen geschlossen, um ihre Beliebtheit und ihr Können für gute Zwecke einzusetzen. Die Namensliste der prominenten ehemaligen Balltreter reicht von Franz Beckenbauer, Gerd Müller und eben auch Helmut Haller. Die Lotto-Benefiz-Elf will ein Beispiel für solidarisches Handeln geben. Die Auftritte sollen in der Öffentlichkeit auf die Arbeit sozialer Einrichtungen aufmerksam machen. Mit den Spielerlösen werden gemeinnützige Organisationen unterstützt.
Für die Benefiz-Elf schnürte Haller 1990 erstmals die Kickstiefel. Klaus Sattler, Pressesprecher von LottoToto, brachte es beim 60. Geburtstag Hallers im Juli 1999 auf den Punkt:
»Helmut, Du hast Dir sehr große Verdienste erworben. Du bist ein echter Star zum Anfassen.«
ANSTOSS FÜR EIN NEUES LEBEN
Die Sepp-Herberger-Stiftung engagiert sich in der Resozialisierung jugendlicher Strafgefangener. Das Ziel ist, aktiv auf die Zeit nach der Haftentlassung vorzubereiten. Als früherer Spieler Herbergers war es Haller ein großes Anliegen, mit der Stiftungsarbeit das Andenken an seinen Chef zu bewahren. Haller stand in dem berühmten Notizbuch Herbergers, in dem jeder Name verzeichnet war, der ihm als Talent aufgefallen war. Haller über Herberger: »Wenn ich gut war, hat er mich geduzt, wenn ich schlecht war, gesiezt.«
»Es ist ein schönes Gefühl, wenn ich das, was mir der Fußball gebracht hat, ein wenig zurückzahlen kann. Ich zähle nicht die Stunden, die ich dafür brauche, sondern ich freue mich über den Effekt, den ich dabei erreiche.«
ZUM SIEBZIGSTEN
Oberbürgermeister Kurt Gribl lud im Juli 2009 zu einem Empfang für den Jubilar Haller in das Rathaus ein. Zahlreiche Spielkollegen, Freund*innen und Familienangehörige und Prominenz aus dem Sport waren zur Ehrung gekommen.
Gefeiert wurde auch im Brauereigasthof Fuchs. Hallers langjähriger Freund Josef hatte das Fest ausgerichtet.
DIE MEDAILLE
Anlässlich des 75. Geburtstages von Helmut Haller hat die Augsburger Allgemeine eine Gold- und Silbermedaille herausgegeben – als Erinnerungsstück in einer exklusiven Sonderprägung. Die Medaille wird auch heute noch individuell nach Bestelleingang angefertigt und ist im Shop der Zeitung erhältlich.
»Mit den Gedenkmedaillen in Gold und Silber wollen wir einen der größten Söhne unserer Region ehren und ihn würdig in Erinnerung halten«, begründet Herbert Dachs, Verlagsleiter von Presse-Druck in Augsburg, dieses Engagement.
ABSCHIED
In seinen letzten Lebensjahren litt Helmut Haller an Demenz und Parkinson. Bis zu seinem Tod am 11. Oktober 2012 wurde er von seiner Tochter Karin gepflegt. Seine letzte Ruhestätte fand Haller auf dem Augsburger Nordfriedhof. Unter den rund eintausend Trauernden bei Hallers Beisetzung befanden sich die Nationalmannschaftskollegen Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, Hans Tilkowski und Sepp Maier sowie die Augsburger Meistermannschaft von 1973/74. Die italienischen Vereine Juventus Turin und FC Bologna entsandten Delegationen. »Er war berühmt für seine unwiderstehlichen Dribblings, seinen Torriecher und sein Charisma«, schrieb der FC Bologna auf seiner Internetseite. Carlo Caliceti vom FC Bologna sagte: »Helmut war der größte Spieler, den wir je gehabt haben.«
Die Fankurve verabschiedete sich von Helmut Haller mit einer großartigen Aktion beim Spiel gegen den Hamburger SV in der WWK-Arena in Augsburg am 26. Oktober 2012.
Bilder
Titelbild, (7) – (9), (11), (12): Fred Schöllhorn
(1) – (5) Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg (Paul Herbiger)
(6): Augsburger Allgemeine
(13), (14): Carmen Dammaschke