Der Friedberger Bildhauermeister Wolfgang Auer hat die Haller-Bronzefigur geschaffen. Er zeigt ihn als humorvollen Menschen.
Die Schussstellung hat Auer am meisten zugesagt, weil hierin eine große Dynamik steckt. »Es ging mir um einen gewissen Moment aus dem Leben Hallers.« Gleich drei Fußbälle sind in dem Bild verarbeitet. Einen hat Haller unter den Arm geklemmt – den geklauten Ball aus dem Wembleyspiel 1966. Auf einem weiteren Ball steht er – er bildet den Sockel der Bronzefigur. Den dritten Ball hat Haller gerade abgeschossen – er ist nur imaginär vorhanden. Die 2,5 m hohe Skulptur, die seit 2015 in der WWK-Arena steht, zeigt Haller in seinen besten Jahren, als er Vizeweltmeister wurde. »Natürlich musste die Anekdote mit dem Ballklau vor den Augen der englischen Königin sein«, sagt Auer. »Es ging mir bei meiner künstlerischen Arbeit darum, den Menschen darzustellen und nicht nur die Sportmaschine.« Tatsächlich war Haller sehr humorvoll und hat seine Zeitgenossen häufig auf freundliche Weise gefoppt. Die Bronzefigur zeigt ihn in der Blüte seiner Jahre. Die Frisur, der körperliche Duktus und Habitus sind ausgezeichnet getroffen.
Am Anfang des Kreativprozesses hat Auer mit Fotografien aus verschiedenen Blickwinkeln gearbeitet. »Es ist immer eine besondere Herausforderung, jemanden nach seinem Ableben darzustellen. Man kann ja schlecht um den Menschen herumlaufen und ihn betrachten.« Auer legte Wert auf eine Skizzenhaftigkeit seiner Entwürfe. »Die Kunst besteht im Reduzieren. Wenn man zu glatt arbeitet, kann es umkippen wie man im Fachjargon sagt. Man muss den Christuseffekt vermeiden.» Auer meint damit, dass man eine Figur so lange noch leidender machen kann, bis sie irgendwann das Lachen anfängt.
Die Herstellung einer Bronzefigur ist aufwendig. Der Künstler modelliert zunächst aus Ton das erste Modell. Dann kommt das Wachsausschmelzverfahren mit vielen Arbeitsschritten in der Gießerei zur Anwendung. Zur Realisierung des Haller-Objektes standen 24000 Euro zur Verfügung. Das Geld wurde durch Sammlungen der FCA-Fanszene, einem Haller-Trikot-Verkauf, Spenden des Vereins und einigen privaten Spenden aufbetrieben. Zuvor hatte sich der Akademische Bildhauer und Kunstpädagoge Wolfgang Auer bei einem künstlerischen Wettbewerb gegen 18 andere Bewerber durchgesetzt und den Zuschlag für das Kunstobjekt erhalten.